Facts

  • Autofahrt Tsitsikamma Nationalpark – Addo (212 km, 2h35min)
  • 2 Übernachtungen in Addo

Hotspots

  • Addo Elephant Nationalpark
  • Selbstfahrer Safari mit dem eigenen Mietwagen
    • Elefanten
    • Zebras
    • Büffel
    • Antilopen
    • Warzenschweine
    • Mistkäfer

Tag 15 (nachmittags) – Ankunft in Addo

Vom wildromantischen Tsitsikamma Nationalpark (siehe Südafrika #8 – Wandern im Tsitsikamma Nationalpark), sind wir gleich weiter zum nächsten Nationalpark Südafrikas gefahren. Na ja, erstmal nur in das nahegelegene Städtchen Addo.

Eine längere Fahrt über die N2 und R334 führt durch eine weite Landschaft, aber auch vorbei an armen Townships (speziell in Uitenhage) bis nach Addo. Wo schon die Kühe auf der Straße stehen und sich Affen am Straßenrand tummeln, kann der Nationalpark nicht mehr fern sein.

Südafrika South Africa Garden Route Kap N2 Addo
Fahrt nach Addo

Addo African Home

Addo ist kein typischer Ort, sondern eher eine Ansammlung von Häusern entlang der Haupt- und Nebenstraßen. Alles ist hoch eingezäunt – zum Schutz vor Tieren oder Menschen weiß man nicht so genau…

Hier haben wir eine Unterkunft außerhalb des Nationalparks gewählt – das Addo African Home. Es ist nur 11km (ca. 15 min mit dem Auto) vom Hauptgate des Nationalparks entfernt. Bewachter Parkplatz ist inklusive. Das weitläufige Anwesen bietet im Haupthaus&Lodge verschiedene Zimmertypen sowie landestypische Rundhütten (Rondavels) und Zelte an. Es gibt eine Gemeinschaftsküche, einen Frühstücksraum bzw. Terrasse, eine TV Lounge sowie einen kleinen Shop für lokale Souvenirs für den guten Zweck.

Südafrika South Africa Garden Route Ostkap Addo African Home Garten Jacaranda
Addo African Home – Haupthaus unter Jacaranda-Bäumen

Im traumhaften Garten, wo zahlreiche Jacaranda-Bäume und weitere Sträucher blühen, lädt ein Naturteich zum Baden ein. Auch auf der Außenterrasse unter den Weinreben kann man die herrliche Umgebung in vollen Zügen genießen.

Wir werden superherzlich begrüßt und herumgeführt. Unser Doppelzimmer wurde sogar kostenlos auf ein Deluxe Dreibettzimmer aufgewertet, so konnten wir von einem weichen „Himmelbett“ (mit Moskitonetz), mehr Platz fürs Gepäck im zweiten Raum und einer eigenen kleinen Terrasse mit schönem Garten profitieren. Hier schwirren auch ein paar Gelbe Webervögel um ihre kunstvollen Nester herum. Den Rest des Tages haben wir an diesem schönen Ort einfach mal die Seele baumeln lassen.

Hotelempfehlung (*unbezahlte Werbung*):
Das Addo African Home setzt besonderen Wert auf ökologische Nachhaltigkeit und sozialen Bewußtsein durch Unterstützung der lokalen Bevölkerung. In der Unterkunft wird sowohl in der Kochschule und im Tourismusgewerbe ausgebildet. Außerdem werden lokale Produkte oder Handwerkskunst wie beispielsweise selbstgeflochtene Armbänder im Fair Trade verkauft.
Dieses tolle Fair-Trade-Tourismus Konzept hat uns überzeugt, hier unsere Übernachtungen zu buchen und die Aktionen zu unterstützen.
Mehr dazu: https://www.addoafricanhome.co.za/pages/fair-trade-tourism/
Homepage: https://www.addoafricanhome.co.za/

Abendessen

Im angeschlossenen Restaurant Molo Lolo, welches gleichzeitig auch als Kochschule und Ausbildungszentrum dient, haben wir zu Abend gegessen. Es ist sehr hübsch dekoriert und die jungen Azubis geben sich äußerst viel Mühe bei der Bedienung. Auch wenn die Wartezeiten auf das Essen extrem lang waren (viel Zeit mitbringen!), haben wir einen schönen und leckeren Abend verbracht.

Zum Essen haben wir eine kalte Brokkolicremesuppe als Vorspeise, ein Kudu-Steak in Rotweinsoße mit Ofengemüse & südafrikanischen Pap (Brei aus Maismehl) sowie Kingsklip-Filet mit Ofenkartoffel und Gemüse bestellt. Sehr lecker! Dazu gab es besten Rotwein und ein Minzlikör mit Amarula als Absacker. Mmhh!

Restaurantempfehlung (*unbezahlte Werbung*):
Molo Lolo Restaurant & Cooking School
„The best South African products with the top French recipe influences.“
Wie schon die Unterkunft unterstützt auch das Restaurant den Fair Trade Tourismus. Jugendliche aus der lokalen Bevölkerung erhalten hier eine 6monatige kostenlose Ausbildung in Küche und Gastronomie, um ihnen einen guten beruflichen Einstieg zu ermöglichen. Die Zutaten für die französisch-südafrikanischen Gerichte stammen frisch aus dem eigenen Gemüse-und Kräutergarten.

Link: https://www.molololorestaurant.co.za/

Tag 16  – Der allererste große Safari-Tag

Am nächsten Morgen sitzen wir schon um 7 Uhr morgens am Frühstückstisch und genießen ein südafrikanisches Frühstück mit Spiegelei, Boerwurst, leicht scharfen Chakalaka, Käse, Brötchen und Toast. Gut gestärkt wollen wir heute früh ins Abenteuer aufbrechen.

Addo Elephant Nationalpark

Der Addo Elephant Nationalpark ist mit 1640 km² Südafrikas drittgrößter Nationalpark (und der größte am Ostkap), der zum Schutz von einer großen Biodiversität von Flora und Fauna dient. Hier sind nicht nur die „Big 5“ (Elefant, Löwe, Büffel, Nashorn, Leopard) , sondern dank der miteingebundenen Marine Protected Area sogar die „Big 7“ (Wal, weißer Hai) zu entdecken.

Der Nationalpark wurde bereits 1931 gegründet, um die letzten elf überlebenden Kap-Elefanten vor Wilderern und Farmern zu schützen. Das Wildreservat wurde mehrmals erweitert. Mittlerweile leben hier über 600 Elefanten. Es ist geplant, das Gelände erneut zu erweitern, um die ökologische Balance zu wahren.

Jährlich kommen etwa 120 000 Besucher in den Nationalpark, um die einzigartige Tierwelt Afrikas zu bestaunen. Den Gästen werden im Main Camp verschiedene Unterkünfte (samt Pool und beleuchtetem Wasserloch), Shops und Restaurants geboten. Essen und Shoppen können natürlich auch die Tagesbesucher. Von hier starten auch diverse Game Drives.

Addo Elephant Nationalpark
Öffnungszeiten (Main Gate Times)
: 5.30 – 18.30 Uhr (Oktober-März), 6-18 Uhr (April-September)
Öffnungszeiten Rezeption: 7 – 19 Uhr täglich (Main Camp Reception),
7 – 17 Uhr (Matyholweni Reception)
Tageseintritt (Conservation Fee): 328 Rand (ca. 20€) p.P., Kind 164 Rand (ca. 10€)
(wer mehrere Nationalparks besuchen möchte kann auch eine Wild Card kaufen)
Buchung:
Tagesbesucher benötigen keine Voranmeldung (außer für geführte Touren), Anmeldung, Tickets + eine kostenlose Karte gibt es an der Rezeption
Übernachtung:
Es gibt auch die Möglichkeit direkt im Nationalpark zu übernachten. Im Addo Restcamp (Main Camp) stehen diverse staatliche Unterkünfte (Bungalows, Rondavels, Hütten) zur Verfügung. Für mehr Luxus gibt es auch mehrere private Camps in den Außenbezirken des Parks.
https://www.sanparks.org/parks/addo/tourism/accommodation.php
Aktivitäten:
Safaris als Selbstfahrer, geführte Safaris „Game Drives“ (auch Nachtpirschfahrten), Reiten & Wanderungen in Zuurberg Mountains, …
offizielle Website:
https://www.sanparks.org/parks/addo/
deutsche Info-Seite:
https://addoelephantpark.de/
Karte:
https://www.sanparks.org/images/parks/maps/addo_map.jpg

Südafrika South Africa Garden Route Ostkap Addo Elephant Nationalpark Karte Map SAN Park
Karte von Addo Elephant Nationalpark (Quelle: SAN Parks)

Selbstfahrer Safari

Der Nationalpark ist auch für Safaris auf eigene Faust sehr gut geeignet. Die Besucherstraßen sind mit ganz normalen Autos/Mietwagen zu befahren, es benötigt also kein Allrad-Geländewagen oder SUV. Zum Teil sind die Wege sogar geteert, zum großen Teil nur mit Kies bestreut (gravel roads). Trotz ein paar Schlaglöchern sind sie im langsamen Tempo gut befahrbar. Eine einfache Karte inklusive der Loop Roads (Rundwege) und Wasserlöcher gibt es bei der Anmeldung an der Rezeption (siehe oben).

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Auf Safari

Wir waren selbst noch nie zuvor auf einer Safari und haben dann auch gleich mal mit einer Selbstfahrer-Safari zum Einstieg begonnen. 😉 Ist das nicht gefährlich? Na ja, wir haben es überlebt und nicht nur das, wir hatten wirklich einen großartigen und unvergesslichen Tag! Wichtig ist, das man sich an die Regeln hält sowie Natur und Wildtiere immer respektvoll behandelt.

Regeln für Selbstfahrer-Safaris

  • Achtung! Im Nationalpark niemals aus dem Wagen aussteigen oder sich raushängen!!!
  • Ausnahmen gelten für bestimmte ausgeschilderte Bereiche, z.B. Lookout Points. Das Aussteigen erfolgt auf eigene Gefahr, also auch hier bitte immer wachsam sein! In eingezäunten Bereichen wie dem Main Camp oder der Picnic Area ist das Aussteigen sicher.
  • Bitte nur auf den Touristenstraßen, die auch in der Karte eingezeichnet sind, fahren. Offroad und „No Entry“ Wege sind nicht erlaubt und nur den offiziellen Game Drives vorbehalten. Man sieht aber auch von den Straßen genug.
  • Ein Tempolimit 40 km/h gilt im ganzen Nationalpark – haltet euch bitte den Tieren zu liebe daran! Wer schneller fährt, sieht eh nichts.
  • Respektiert Wildtiere und Natur zu jeder Zeit! Die Tiere dürfen nicht gefüttert, erschreckt und natürlich auch nicht verletzt werden. Auch Pflanzen dürfen nicht gepflückt, mitgenommen oder zerstört werden. Es gilt mit dem Auge zu genießen, ohne Einfluss zu nehmen.
  • Keine Waffen und explosives Material – versteht sich von selbst!
  • Keine Zigaretten oder andere brennbare Dinge aus dem Auto werfen, es herrscht Brandgefahr! Es darf ggf. im Auto geraucht werden, die Stummel solltet ihr dann aber im Aschenbecher des Wagens oder einem Taschenaschenbecher entsorgen.
  • Generell gilt: Werft keinen Müll in die Natur! Plastik und anderer Unrat kann für die Tiere tödlich sein und die Umwelt wird verschmutzt. Das will keiner.
  • (Haus-)Tiere sind nicht erlaubt!
  • Macht keinen Lärm oder laute Musik, die Tiere und Mitmenschen stören könnte. Fahrt und parkt jederzeitig umsichtig!
  • Bitte beachtet die Gate Times! Außerhalb dieser Zeit dürft ihr nicht mehr durch den Nationalpark fahren, es sei denn ihr seid angemeldete Übernachtungsgäste. Wildes Übernachten ist nicht gestattet.
  • Das Auto sollte möglichst vollgetankt sein. Neben der Rezeption gibt es eine Tankstelle mit Service, im Park gibt es keine Möglichkeiten mehr zum Tanken und ihr wollt ja lieber nicht liegenbleiben.
  • Motorräder, Camper und Anhänger sind nicht erlaubt.
  • Die Nutzung von Drohnen im und über dem Nationalpark sind verboten.

Im Main Camp tanken wir vorsichtshalber nochmal das Auto voll und lassen uns die Autoscheiben für eine gute Sicht reinigen (den Service gibt es meist vom Tankwart gratis dazu, Trinkgeld ist natürlich willkommen). Eine halbe Stunde später, nach der Anmeldung und Bezahlung an der etwas chaotischen Rezeption, dürfen wir endlich losfahren.

Tipp: An der Rezeption wird leider nicht wirklich über die Sicherheit und Verhaltensregeln im Nationalpark aufgeklärt. Daher würde ich euch dringend raten, euch auf der offiziellen Website oder auch hier auf meinem Blog vorher intensiv mit den Regeln vertraut zu machen! Von den SAN Parks gibt es auch dieses nette Video dazu.

Die Safari beginnt

So, genug Regeln und Sicherheitshinweise, jetzt geht es endlich los mit der Safari… Das bewachte Main Gate öffnet sich und schließt direkt wieder hinter uns. Jetzt sind wir in der „Wildnis“ Afrikas angekommen! Die nächsten 8 1/2 Stunden (unsere Safari dauerte von 9.30 – 18 Uhr) werden unvergesslich.

Zu Anfang sind die Straßen noch geteert. Angestrengt schauen wir rechts und links auf die Wiesen und ins Gebüsch und sehen…. nichts! Erste Lektion des Tages: auf einer Safari braucht man Geduld! Es ist eben kein Zoo und die Augen müssen sich erst an die „Pirsch“ gewöhnen. Man glaubt gar nicht, wie gut sich Tiere hier verstecken oder tarnen können.

Wir durchkämmen als erstes das nördliche Gelände samt Loop Roads. Nach einer Weile entdecken wir auch in der Ferne die ersten Zebras, wuhuu! Die Freude wird noch größer, als die nächste Zebraherde direkt am Straßenrand steht und eins davon sogar mitten auf der Straße! Da bekommt der Name „Zebrastreifen“ gleich eine ganz andere Bedeutung. 😉 So tolle Tiere! Sie lassen sich gar nicht von uns aus der Ruhe bringen und die ersten tollen Fotos sind im Kasten.

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Zebra im Profil

Dann wird es bunt… Wir erspähen verschiedene Antilopen (gar nicht so leicht, die ganzen Arten auseinander zu halten), eine traurig ausschauende Hyäne, Vogel Strauße, eine langsame Schildkröte im hohen Gras und sich im Schlamm suhlende Warzenschweine.

Selbt die kleinsten Tiere zeigen sich. Mistkäfer rollen mitten auf dem Fahrweg ihre Mistkugel zusammen. Ganz schöne Leistung! Die Mistkäfer (Dung Beetle) haben hier übrigens Vorfahrt. Noch ein Grund mehr immer langsam und achtsam zu fahren. Groß genug sind sie, dass man sie rechtzeitig sieht.

Südafrika South Africa Garden Route Ostkap Addo Elephant Nationalpark Safari Tiere Mistkäfer
Mistkäfer

Doch wo bleiben die berühmten Elefanten, die diesem Park seinen Namen verliehen haben? Mit Argusaugen halten wir weiter Ausschau. Und plötzlich da hinter einem Gebüsch tauchen ein paar Graue Riesen auf. Ohhh! Trotz Freude haben wir ganz schön Respekt und halten erstmal gebührend Abstand, während wir der Elefantenfamilie beim Futtern zuschauen. So groß diese Tiere auch sind, sie können sich tatsächlich gut hinter dem dichten Buschwerk des Addos verstecken, unglaublich!

Ein paar Meter weiter entdecken wir die nächste Elefantenfamilie samt Baby zwischen den Büschen. Wie niedlich! Das Kleine wird liebevoll in die Mitte genommen und sicher zu den nächsten Futterplätzen geführt. Von da ab sehen wir immer mal wieder einzelne Elefanten- oder Elefantenfamilien. Unglaublich toll!

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Elefant mit Jungen

Elefanten-Badetag am Wasserloch

Und es kommt noch besser. Wir fahren gezielt verschiedene Wasserlöcher an und am Hapoor Dam können wir unser Glück kaum fassen. Mehr als 50 Elefanten tummeln sich gerade am Wasserloch! Fast genauso viele Autos stehen drumherum und es ist gar nicht so einfach einen passenden Parkplatz zu finden, um die Tiere in Ruhe beobachten zu können. Schließlich wollen wir uns lieber keinem Elefanten in den Weg stellen. Neben einem Gebüsch finden wir noch ein gutes Plätzchen.

Hier stehen wir nun über eine halbe Stunde und staunen mit offenen Mund und Augen. Es scheint so, als ob mehrere Elefantenfamilien sich heute zum Badetag am Wasserloch getroffen haben. Die kleinen Elefantenjungen planschen und spielen im Wasser, es ist pure Freude ihnen zuzuschauen! Auch die Elefantenmamas spritzen sich nass und genießen die Abkühlung an dem heißen Tag. Nach dem Bad stauben sich die nass-schwarzen Elefanten wieder mit der roten Erde des Addos ein und bekommen wieder ihre addo-typische rötliche Färbung.

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Elefanten Badetag am Hapoor Dam
Südafrika South Africa Garden Route Ostkap Addo Elephant Nationalpark Safari Tiere Elefant Wasserloch Hapoor Dam
Pure Freude
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Perfekter Blick aus dem Auto

Ein riesiger Elefantenbulle trampelt plötzlich durchs Gebüsch. Schaut euch mal auf den Bildern seine Größe im Vergleich zu den Autos an! Gut, dass er uns nicht umrennt… Er trötet einmal laut und wie auf Kommando steigt Familie Nr.1 aus dem Wasser. Ziemlich eindeutig, wer hier das Sagen hat.

Zwei offizielle Jeepwagen aus dem Park stehen auch am Wasserloch und sind für uns eine gute Orientierung. Nach dem Motto „wenn die Gas geben, fahren wir auch schnell weg“. Als immer mehr Elefanten aus dem Wasser stampfen ist dieser Zeitpunkt allmählich gekommen. Was für ein unglaubliches Erlebnis, wir sind echt überwältigt! 🙂

Südafrika South Africa Garden Route Ostkap Addo Elephant Nationalpark Safari Tiere Elefant Wasserloch Hapoor Dam
Kleiner Elefant

Weiter durch den Nationalpark

Nach diesem Highlight legen wir erstmal eine kurze Pause in der ausgewiesenen Picnic Area ein. Das Gebiet in der Mitte des Parks ist umzäunt und durch ein automatisches Tor geschützt, so dass man hier auch ohne Bedenken aussteigen und die öffentlichen Toiletten besuchen kann. Picknick machen wir aber lieber im Auto und fahren weiter.

Tipp: Da ihr voraussichtlich den ganzen Tag im Auto verbringen werdet, nehmt euch genügend Getränke und Proviant, wie beispielsweise Sandwiches, Obst, Kekse und was Süßes mit. Im Müllbeutel kann der Müll im Auto gesammelt werden.

Südafrika South Africa Garden Route Ostkap Addo Elephant Nationalpark Safari Tiere Zebra Vogel Strauß
Hallo Zebra, hallo Vogel Strauß!

Auf dem Weg gen Süden sehen wir noch mehr Elefanten, Zebras, Vögel und Antilopen. Eine häufige Antilopenart ist das Kudu. Es ist eine Waldantilope, die sowohl in den afrikanischen Savannen im Süden und Osten vorkommt. Die Männchen tragen ein großes Schraubengehörn, was wirklich sehr schmuckvoll ausschaut. Eins meiner Lieblingsfotos ist dieses Kudu in perfekter Symmetrie.

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Kudu in perfekter Symmetrie

Neben den Kudus gibt es auch noch die Kuhantilopen, auch Hartebeest genannt.

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Kuhantilope (Hartebeest)

Im Addo sind auch viele Warzenschweine – oder liebevoll Pumbas (aus dem Film „König der Löwen“) genannt. Die Schweinchen sehen wegen ihrer witzigen „Irokesenfrisur“ irgendwie ein bisschen aus wie kleine Punker. Wenn sie über die Straßen flitzen, fliegen ihre Haare im Wind, sehr lustig! Natürlich suhlen sie sich auch gerne in den Schlammlöchern.

Von den berühmten Big 5 entdecken wir neben den Elefanten auch noch die Büffel. Eine ganze Büffelherde ruht seelenruhig auf der Wiese. Der Schein trügt, denn Büffel zählen aufgrund ihrer enormen Stärke mit zu den gefährlichsten Tieren Afrikas. Glücklicherweise ist der Büffel, der plötzlich direkt am Wegesrand und damit nur eine Handbreit von unserem Wagen entfernt steht, in friedlicher Stimmung. Schnell ein Foto und dann lieber wieder Sicherheitsabstand gewinnen…

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Büffel am Wegesrand

Im südlichen Teil

Landschaftlich hat der Addo Nationalpark ebenfalls seine Reize. Mal dichte Büsche, mal savannenartige Graslandschaften prägen seine Gestalt. Die rote Erde schimmert durch das Grün. Wir entdecken einige hohe, rote Termitenhügel und große Spinnennetze in den Sträuchern. Von einem Berghügel können wir sogar in die Weite bis zum Meer nach Colchester blicken.

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Landschaft im Addo

Direkt neben der Straße erblicken wir eine weitere große Elefantenherde von etwa 30 Tieren. Sie grasen gerade friedlich und lassen sich nicht von unserem Auto beirren, obwohl wir wirklich verdammt nah dran sind (achtet mal auf den Autospiegel auf den Fotos). Ein kleiner Elefant blickt uns neugierig an, so niedlich! Das ist ein weiteres Lieblingsfoto von dieser Safari. 🙂 Am Ende haben wir über 100 Elefanten an diesem Tag im Addo gesehen.

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Kleiner Elefant ganz nah

Generell sehen wir im Südgelände aber viel weniger Tiere. Eigentlich soll hier die Chance auf Löwen höher sein. Doch obwohl wir jeden einzelnen Loop durchfahren und anstrengend in die Grasbüschel blicken, ist von Löwen weit und breit keine Spur. Nur ein paar Vögel und einen Schakal, der von Weitem einem Fuchs ähnelt, konnten wir entdecken.

Mittlerweile habe ich übrigens schon ein Weilchen das Steuer übernommen. Gleichzeitig nach Tieren Ausschau zu halten und zu fahren ist auf jeden Fall etwas anstrengender, ein guter Beifahrer hilft da schon ungemein. Richtig spannend wird es, als bei der Rückfahrt über den Hauptweg die Elefantenherde von vorhin sich nun mitten auf der Straße ausgebreitet hat. Oh je! Zum Glück fährt gerade ein Ranger-Auto vor uns und ich halte mich genau an seine Fahrtaktik. Ganz langsam und stückchenweise an den Elefanten vorbeischlängeln… Das Stop and Go klappt hervorragend und der Safariführerschein ist bestanden.

Tipp: Falls Elefanten oder andere Tiere mal eure Fahrbahn blockieren, bewahrt Ruhe, redet nicht laut und stresst die Tiere nicht. Stellt euch niemals in den Laufweg eines Elefantenbullen oder trennt eine Mutter gar von ihrem Jungen! Da wäre Ärger vorprogrammiert. Bleibt erstmal stehen und überblickt die Situation, auch im Rückspiegel. Ist der Weg frei, ganz langsam im Schrittempo losfahren und wieder stehenbleiben. Wieder abwarten und erneut langsam ein kleines Stückchen vorrücken.

Wenn die Elefantenherde nervös wirkt, oft hochblickt und die Ohren nach vorne stellt, sollte man sich besser zurückziehen. Wenn die Herde ruhig ist, bleiben die Köpfe eher unten und die Ohren schlackern nach vorne und hinten. Das ist ein gutes Zeichen, dass sie sich nicht bedrängt fühlen

Südafrika South Africa Garden Route Ostkap Addo Elephant Nationalpark Safari Tiere Elefanten
Elefantenansammlung

Zuurkop Lookout Point

Zurück im nördlichen Teil des Nationalparks fahren wir noch eine letzte Loopstraße, die im warmen Abendlicht besonder hübsch wirkt. Hier liegt noch ein offizieller Aussichtspunkt auf dem Weg – „Zuurkop Lookout Point“ mit Blick auf die weiten Zuurberge.

Trotz des Warnschildes „Beware of the lions“ (Vorsicht vor den Löwen) trauen wir uns nach umsichtigen Umschauen kurz aus dem Auto. Das ist an diesen Lookout Points auf eigene Gefahr zwar erlaubt, aber so ganz geheuer ist mir dabei dann doch nicht. Der Ausblick ist jedenfalls fantastisch!

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Blick auf die Zuurberge

Bitte anklicken für Panoramasicht!

Am Abend

Glückselig von den vielen Tierbegegnungen kehren wir zurück ins Main Camp. Hier stöbere ich nochmal durch den Souvenir-Shop und wir lassen uns bei einem leckeren Burger im Cattle Baron Restaurant nochmal den erlebnisreichen Tag Revue passieren. Im Dunkeln fahren wir wieder sicher ins Addo African Home.

Fazit

Zum Abschluss noch ein Fazit zu den Vor- und Nachteilen einer Selbstfahrer-Safari. Am idealsten ist es, beides auszuprobieren.

Pro

  • Ihr seid zeitlich völlig unabhängig (nur die Gate Times solltet ihr beachten)
  • Ihr könnt solange die Tiere beobachten wie ihr wollt (na ja, oder wie die Tiere wollen), also theoretisch auch einfach den halben Tag am Wasserloch stehenbleiben.
  • Es macht echt Spaß, selbst auf Pirsch zu gehen. Wenn ihr selbst ein Tier entdeckt, freut ihr euch umso mehr.
  • Ihr sitzt in einem geschlossenen Wagen, was sich zumindest sicherer anfühlt, wohingegen die Safariautos normalerweise offen sind.
  • Ihr könnt es euch im eigenen Auto bequem machen und Proviant mitnehmen.
  • Der Abenteuerfaktor ist größer.

Contra

  • Es erfordert schon ein bisschen Mut, denn schließlich kann man zu jeder Zeit wilden Tieren begegnen.
  • Ihr braucht möglichst einen Beifahrer als Tierspotter und Fotograf.
  • Als Laie ist es schwierig, alle Tiere zu entdecken (man bekommt aber Übung).
  • Es ist kein Ranger dabei, der viele Infos über die Tierarten und ihre Lebensweise erzählen kann.

Von Safaris haben wir noch nicht genug und daher geht es direkt im Anschluss noch zum krönenden Abschluss in das private Sibuya Game Reserve. Dort werden wir an geführten Safaris teilnehmen. Bleibt dabei und freut euch auf weitere Big Five…!


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