Ihr habt vielleicht schon meine Reiseberichte über unsere Mietwagen-Rundreise durch Florida durchgelesen (oder werdet es hoffentlich noch nachholen 😉 ) und euch gefragt, wie dieser Roadtrip zustande gekommen ist. Ich habe diesen Urlaub selbst geplant und alle Bausteine ohne Reiseveranstalter gebucht, d.h. Flug, Kreuzfahrt, Mietwagen, Unterkünfte und Freizeitaktivitäten. Die einzelnen Schritte von der Idee über Routenplanung bis hin zur Buchung möchte ich euch nun in 7 Schritten ein wenig näher erläutern…

Schritt 1 – Inspirationen für Reiseideen

Inspirationen könnt ihr euch überall holen. Lasst Freunde und Kollegen von ihren Urlaubsreisen berichten, lest Reisemagazine oder Blogs, stöbert durch Reisefotos auf Instagram und schaut euch Reportagen über fremde Länder an…

Ich hole mir auch immer gerne Inspirationen bei Schnäppchenportalen wie Travelzoo, Urlaubspiraten, Urlaubsguru & Co. Auch wenn die entsprechenden Reiseangebote für euch vielleicht gerade nicht passen, wecken sie das Fernweh und liefern manchmal gute Reiseideen. So bin ich zum Beispiel erst auf den Einfall gekommen, einen Florida-Roadtrip mit einer Karibik-Kreuzfahrt zu kombinieren.

Schritt 2 – Infos sammeln, sammeln, sammeln

Habt ihr euch erstmal für ein Reiseziel entschieden, gilt es erstmal ganz viele Informationen zu sammeln. Macht euch einen Eindruck über das Land, seine Regionen und Städte! Schließlich seid ihr bei einer selbst organisierten Reise quasi euer eigener Reiseveranstalter und müsst selbst auswählen, welche Punkte für euch interessant sind.

In dieser Phase leihe ich mir verschiedene Reiseführer-Bücher aus, schaue auf den offiziellen Tourismus-Seiten im Internet, durchstöbere Angebote und Routen von Reiseveranstaltern, hole mir Tipps aus Reiseforen und lese gezielt Reiseblogs. Blogs finde ich persönlich immer besonders hilfreich, da in diesen persönliche Reiseerlebnisse und Empfehlungen geteilt werden. Außerdem sind sie unterhaltsamer als Reiseführer, die wiederum nützlich für einen Gesamtüberblick und praktische Informationen sind.

All diese Informationen sollen euch dabei helfen, euch letztendlich eure eigene Wunschliste für diesen Urlaub zusammenstellen. Was MUSS auf die Liste, was wäre vielleicht ganz nett und worauf könnt ihr verzichten? Natürlich spielt auch eurer verfügbarer Zeitraum und euer Budget eine Rolle. Packt euren Urlaub nicht zu voll, manchmal ist weniger mehr!

 

Schritt 3 – Routenplanung mit Excel

Aus eurer Wunschliste und den vielen Anregungen ergibt sich dann langsam die Route. Für die Planung der Reiseroute erstelle ich als erstes eine Excel-Tabelle, die mir hilft den Überblick zu behalten und Etappen realistisch zu planen. Jeder Tag bekommt eine eigene Zeile (Tag 1, Tag 2,…) und die Spalten ordne ich folgendermaßen:

  • Tag
  • Datum & Wochentag
    (wird eingefügt sobald der exakte Zeitraum feststeht, praktisch für Hotelbuchung)
  • Orte
    (zur ersten Planung genügt auch die Region sein, z.B. Florida Keys)
  • Unterkunft
    (wird später in der Buchungsphase eingetragen)
  • Tagesplan/Organisatorisches
    (z.B. Anreise, Weiterfahrt von A nach B, Abholung Mietwagen, Öffnungszeiten…)
  • Strecke
    (Tagesstrecke oder Etappen in km inkl. Zeitbedarf)
  • Freizeitaktivitäten
    (geplante und optionale Aktivitäten / Sightseeing)
  • Offene Punkte
    (alternative Stops, fehlende Infos, To Do usw.)

Es ist eine lebende Liste. In der anfänglichen Planungsphase markiere ich Orte, die noch in Diskussion sind, rot. Nach und nach ergänze ich meine Ideen und die Liste wird immer „grüner“.  Ihr könnt auch mit Hintergrundfarben Etappen farblich strukturieren.

Wie die Excel-Tabelle aussieht, könnt ihr hier am Beispiel Florida-Roadtrip sehen:
Reiseplanung – Florida Roadtrip

Zusätzlich ist Google Maps ein sehr hilfreiches Tool für die Routenplanung. Hier könnt ihre eure eigene Karte erstellen oder auch nur die Entfernungen zwischen A und B berechnen lassen. Praktischerweise gibt Google Maps euch den ungefähren Zeitbedarf für diese Strecke gleich mit an. Diese Infos trage ich in die Tabelle ein.

Plant nicht zu viele lange Strecken ein, vor allem nicht an hintereinanderliegenden Tagen. Wenn ihr den ganzen Tag im Auto sitzt, bekommt ihr nicht viel von eurer Umgebung mit. Wenn mal eine längere Fahrt nötig ist, bleibt wenigstens 2 Tage vor Ort. Am Anreisetag „schafft“ man normalerweise nicht mehr viel. Generell ist es auch erholsamer, öfter mal 2 Übernachtungen einzuplanen,

Schritt 4 – Flugbuchung & Co

Als erster Punkt auf der Buchungs-Liste steht für mich immer der Flug, denn erst dann steht der finale Reisezeitraum fest. Falls ihr zeitlich flexibel seid, lohnt es sich verschiedene Abflugdaten auf Flugsuchmaschinen (z.B. Swoodoo oder Skyscanner) preislich zu vergleichen. Auch alternative Abflughäfen und Stopovers könnt ihr mal checken.

Leider habe ich nicht den ultimativen Tipp für Flugschnäppchen, aber dafür aus eigener Erfahrung einen guten Rat. Bucht euren Flug immer über einen Reiseveranstalter (z.B. Reisebüro, Opodo, Expedia & Co)! Es wird zwar eine kleine Buchungspauschale fällig, aber so seid ihr im Falle einer Insolvenz abgesichert. Der Reiseveranstalter muss sich dann um eine entsprechende Flugumbuchung kümmern.
Ihr ahnt vielleicht was mir passiert ist… Ich habe den Flug über Air Berlin gebucht, und zwar direkt online über die Fluggesellschaft. Direktflug und Preis waren zu verlockend. Im Nachhinein war das natürlich nicht besonders schlau. 🙁 Nach der Insolvenz von Air Berlin wurden die Flüge komplett storniert und das Geld war futsch (Insolvenzverfahren läuft zwar noch, aber ich mache mir da wenig Hoffnung…). Was mir damals nicht klar war ist, dass man bei Fluggesellschaften keinerlei Sicherheit hat, anders als beim Reiseveranstalter.
Letztendlich musste ich nochmal neue Flugtickets buchen. Diesmal habe ich den Flug mit Virgin Atlantic online über den Reiseveranstalter Opodo gebucht. Eine kleine Buchungspauschale von 3 € war mir diese Sicherheit wert.

Im Anschluss könnt ihr gleich die nächsten wichtigen Bausteine weiterbuchen – in unserem Fall war das die Kreuzfahrt. Diese habe ich direkt über MSC online gebucht. Eine Kreuzfahrt gilt als Pauschalreise, so dass man bei der Reederei auch ruhig direkt buchen kann. Da es meine erste Kreuzfahrt war, habe ich hier noch nicht viel Erfahrung. Hinterlasst gerne eure Tipps!

Zu einem Roadtrip gehört natürlich auch ein Mietwagen. Generell sind die Konditionen für in Deutschland gebuchte Wagen besser, insbesondere der Versicherungssschutz. Hier bietet sich natürlich ein Preisvergleich auf den bekannten Seiten wie Billigermietwagen.de oder Check24 an. Denkt daran, dass der einfache Preis täuschen kann und wendet entsprechende Suchfilter zu Versicherungsbedingungen und Zusatzwünschen (Zusatzfahrer, km frei…) an. Wenn ihr ADAC-Mitglied seid, schaut euch auf jeden Fall auch dort die Angebote an. Speziell für USA war das die beste Wahl, da hier der Zusatzfahrer ohne Aufpreis inklusive war.

 

Schritt 5 – Auf der Suche nach Unterkünften

Meine Lieblingsseite für Hotels & Co ist Booking.com. Ihr habt hier eine große Auswahl an Unterkünften (speziell für USA), übersichtliche Infos und vor allem in den meisten Fällen eine kostenlose Stornierung (Stichtag variiert). So seid ihr flexibel, auch wenn ihr die Route doch nochmal anpassen wollt oder etwas dazwischenkommt. Wer viel bucht, erreicht bei Booking.com auch bald den Vielreiser-Status, mit dem sogenannten Genius-Rabatt erhält man auf ausgewählte Unterkünfte 10% Rabatt.

Für die Buchungsübersicht ist hier wieder die Excel-Tabelle sehr hilfreich, denn so habt immer im Blick an welchem Datum ihr an welchem Ort seid. Gebuchte Unterkünfte trage ich direkt in die Liste ein, ebenso ggf. den Stichtag für die kostenlose Stornierung.

Booking.com liefert euch schon viele Informationen (Lage, Ausstattung, Zimmer), Fotos und Bewertungen. Ich hole mir meistens noch zweite Meinungen bei Tripadvisor oder Holidaycheck ein. Dabei versuche ich jedoch nicht zu viele Bewertungen zu lesen, denn die Leute meckern oft über unwichtige Dinge, die ich persönlich gar nicht relevant finde. Hauptsache man landet nicht in einem „Drecksloch“. 😉

Neben Sauberkeit sind wichtige Punkte für unterwegs ein Parkplatz (möglichst kostenlos) und WiFi. Weitere Services, ein Pool und Frühstück sind natürlich Pluspunkte on top. Persönlich finde ich es schön, wenn die Unterkünfte auch mal landestypisch sind und vom Stil variieren, z.B. Stadthotel, Strandhütte, Motel, Art Deco Hotel, Inn…

Schritt 6 – Wichtige Reisevorbereitungen

Neben all den Buchungen darf man natürlich auch nicht die wichtigen Reisedokumente und Vorbereitungen vergessen. Hier sind ein paar Stichworte:

  • Reisepass / Personalausweis (Gültigkeit?)
  • Visum / Einreisegenehmigung (ESTA für USA)
  • internationaler Führerschein
  • Kreditkarte / Devisen
  • empfohlene Impfungen
  • Auslandskrankenversicherung
  • Reiseapotheke / persönliche Medikamente
  • Reiseunterlagen ausdrucken oder abspeichern
  • wichtige Kontakte / Adressen

Kurz vor Abreise den Online Check-In für Flug (oder auch Kreuzfahrt) nicht vergessen!

 

Schritt 7 – detaillierte Tagesplanung

Während ich mich um die Buchung meist schon frühzeitig kümmere, steige ich in die detaillierte Tagesplanung erst später ein. Klar, die Orte meiner Route und „Must See“-Punkte stehen schon lange fest, aber welche weiteren Sightseeing-Punkte interessant wären und welche Freizeitaktivitäten vor Ort möglich sind, recherchiere ich erst etwa einen Monat vorher.

Die Tagesplanung kann nochmal so richtig die Vorfreude auf den Urlaub steigern. 🙂 Besorgt euch den besten Reiseführer, lest in euren Lieblings-Reiseblogs und checkt aktuelle News und Veranstaltungen auf den offiziellen Internetseiten! Macht euch Notizen in eure Excel-Tabelle, klebt Post-Its in den Reiseführer und schreibt euch alle brauchbaren Tipps auf (Notizbuch, Memo im Handy, Ausdrucke…).

Eventuell machen bestimmte Vorbuchungen noch Sinn. Das können z.B. Sightseeing-Tickets, Theaterkarten, Eintrittskarten für Museen & Freizeitparks oder spezielle Touren sein. Oft sind Online-Buchungen mit Print@Home Tickets möglich.

Natürlich muss man nicht alles bis ins letzte Detail planen. Ich persönlich finde es immer gut zu wissen, welche Optionen es überhaupt gibt und wie der Urlaubstag gestaltet werden kann. Genauso gerne lasse mich aber aber auch einfach mal treiben…

 


Ich hoffe, euch haben meine Schritte zur Reiseplanung gefallen und euch im besten Fall dazu inspiriert, selbst mal einen eigenen Roadtrip zu planen. Falls ihr noch Fragen oder weitere Anregungen habt, hinterlasst mir gerne einen Kommentar!

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß bei der nächsten Urlaubsplanung!

 

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