Facts
- 2tägiger Baustein „Königsstadt Ayutthaya“ – von erlebe-fernreisen (mit Kleingruppe)
- inkludierte Leistungen: Transfer mit Minivan (Kanchanaburi-Ayutthaya), 2 Übernachtungen, 2x Frühstück, geführte Radtour, Bootsfahrt mit Mittagessen, Thai-Massage
- 2 Übernachtungen in Ayutthaya
- Baan Tye Wang Guesthouse (https://www.booking.com/hotel/th/baan-tye-wang-resort.de)*
- Zugfahrt Ayutthaya-Bangkok (auf eigene Faust)
- Nachtzug Bangkok-Surat Thani (organisiert von erlebe-fernreisen)
Hotspots
- Ayutthaya
- Bootsfahrt mit einer Reisbarke auf dem Chao Phraya
- Traditionelle Thai-Massage
- Tempelruinen Wat Maha That
- Lumphini-Park und Einkaufscenter in Bangkok (Zwischenstop)
- Nachtzug nach Surat Thani
Tag 7- Krankenhaus statt Tempel in Ayutthaya
Der nächste Baustein „Königsstadt Ayutthaya“ mit erlebe-fernreisen steht auf dem Plan, den wir individuell noch um eine weitere Nacht verlängert haben. Morgens gibt es noch ein reichlich gedecktes Frühstücksbuffet im Resort in Kanchanaburi, bevor unsere Kleingruppe von 6 Leuten von einem Fahrer mit dem Minivan abgeholt wird. Wir fahren etwa 2 Stunden in die „heilige Stadt“ Ayutthaya.
Leider fühle ich mich schon seit dem Morgen gar nicht gut… Schnupfen, Kopf- und Halsschmerzen haben sich angekündigt und während der Autofahrt friere ich fürchterlich trotz tropischer Temperaturen. Na toll, krank sein hat mir im Urlaub gerade noch gefehlt! 🙁 In unserer Unterkunft lege ich mich sofort fröstelnd ins Bett. 38°C Fieber! In einem tropischen Land gar kein gutes Zeichen…
Zum Glück haben wir eine sehr nette Gastgeberin, die sich wirklich rührend um mich sorgt und uns schließlich ein Tuk Tuk zum örtlichen Krankenhaus bestellt. Das ist doch mal ein authentisches Erlebnis! 😉 Die medizinische Versorgung und Krankenhäuser in Thailand sind übrigens auf einem sehr guten Niveau. Wir haben uns extra bei unserem Reiseveranstalter rückversichtert, dass es kein Problem ist in ein staatliches Krankenhaus (so wie das Phra Nakhon Si Ayutthaya Hospital) zu gehen. Besonders ambulante Behandlungen und Medikamente sind deutlich günstiger als in Deutschland.
Ich bin echt positiv überrascht, wie gut organisiert alles abläuft von der umkomplizierten Anmeldung am Schalter, über die relativ kurze Wartezeit in der Notdienst-Ambulanz, vom kompetenten Check-Up bis hin zur Medikamentenvergabe direkt im Krankenhaus. Zum Glück habe ich nur einen ganz normalen grippalen Infekt. Für ca. 2,50 € werde ich direkt mit mehreren Medikamenten wie Paracetamol & Co versorgt, ein echtes Schnäppchen!
Tipp: Den Wechsel zwischen den tropisch-warmen Temperaturen draußen und der extrem runtergekühlten Temperaturen durch Klimaanlagen in Hotels, Autos, Geschäften und öffentlichen Gebäuden darf man nicht unterschätzen. Wenn ihr empfindlich seid, solltet ihr immer etwas Leichtes zum Drüberziehen und ein Halstuch griffbereit haben.
Etwas beruhigt, dass mich kein tropisches Fieber erwischt hat, ruhe ich mich den Rest des Tages in unserer gemütlichen Unterkunft aus. Das familiengeführte Baan Tye Wang Guesthouse mit wunderschönen offen getalteten Zimmern, Außendusche, eigener kleiner Terrasse und traumhafter Gartenanlage ist eine Oase der Ruhe und bestes Beispiel für thailändische Gastfreundlichkeit. Wir haben uns hier super wohlgefühlt, unsere persönliche Lieblingsunterkunft des Urlaubs. Abends werden hier auch leckere Gerichte von der Karte angeboten.
Tag 8 – Entspannt auf den Spuren der Tempelruinen in Ayutthaya
Am nächsten Morgen fühle ich mich nach einem leckeren Frühstück mit Croissant und viel Obst zwar schon um einiges besser, aber noch nicht fit genug für sportliche Herausforderungen. Daher lassen wir den ersten Programmpunkt des Tages – eine organisierte Fahrradtour durch die Tempelanlagen – sausen und relaxen lieber noch etwas im hübschen Garten.
Programm 2 – Bootsfahrt auf dem Chao Phraya
Gemütlicher wird das Programm dann zur Mittagszeit, wo wir mit einem Tuk Tuk zum mitgeteilten Treffpunkt unserer Gruppe nachkommen. Mit einer traditionellen Reisbarke fahren wir den Fluss Chao Phraya entlang und sehen einige Tempel und Ruinen von der Wasserseite aus. Das ist Sightseeing ohne Anstrengung, perfekt für mich. Außerdem gibt es auf dem Schiff ein richtig leckeres Mittagessen und das nicht zu knapp.
Ayutthaya, die alte „heilige“ Königsstadt, gehört übrigens zum UNESCO Weltkulturerbe. Es war von 1351 bis 1767 Hauptstadt des siamesischen Königreichs und im 18.Jahrhundert das Machtzentrum der Königreiche von Südostasien. Im Siamesisch-Birmanischen Krieg wurde die Stadt schließlich zerstört. Heute erinnern nur noch zahlreiche Ruinen an die einflussreiche und prunkvolle Königsstadt.
Programm 3 – Traditionelle Thai-Massage
Völlige Entspannung gibt es im Anschluss bei einer 2stündigen Thai-Massage. Zur Begrüßung werden erstmal die Füße gewaschen. Für die Massage bekommen wir bequeme Kleidung gestellt (meine Hose hätte wohl auch einem Sumo-Ringer gepasst). Dann werden wir gemeinsam (also mit allen anderen Gästen!) in einem Raum massiert, auf dem breite Matratzen auf dem Boden liegen.
Es wird durch die Kleidung ohne Öl massiert und auch viel gedehnt. Keine Sorge, bei europäischen Gästen sind die Masseurinnen wohl etwas sanfter… auch wenn es dennoch manchmal etwas schmerzhaft wird. Die Muskeln werden auf jeden Fall herrlich gelockert und am Ende fühle ich mich wie neugeboren.
Eigenes Programm – Wat Maha That
Am Nachmittag fühle ich mich schon wieder so fit, dass wir auf eigene Faust den Besuch einer der vielen Tempelruinen in der Stadt nachholen. Unsere Gastgeberin ist uns wieder einmal behilflich, indem sie uns ein Tuk Tuk organisiert und Tipps gibt.
Wir entscheiden uns für den Wat Maha That, einer der sehenswertesten Tempelruinen in der Stadt. Einst war diese königliche Tempelanlage eine der bedeutensten in der Stadt, da sie die Relikte Buddhas beherbergte. Gemäß den Chroniken der Stadt wurde die Haupt-Pagode (Prang) bereits 1374 erbaut. Beim Fall der Stadt in 1767 durch die Burmesen wurde auch die Tempelanlage in Brand gesetzt und weitestgehend zerstört.
Wir besichtigen die steinernen Überreste der großen Tempelanlagen und Chedis, die zum Teil etwas schief und schon mit Gras oder Bäumen bewachsen sind. Auch wenn es nur Ruinen wirken sie immer noch sehr imposant. Von der großen Pagode ist nur das das symmetrische Fundament mit Treppenstufen übrig geblieben. Wie groß dieses Tempelareal ein mal gewesen sein muss ist kaum vorstellbar.
Ein besonderes Kleinod ist der Buddha-Kopf in den Baumwurzeln (Buddha’s Head in Tree Roots). Der Kopf, wahrscheinlich aus der Mitte des 17.Jahrhunderts, saß einst auf einer Buddhafigur. Als diese zerstört wurde, fiel der abgetrennte Kopf in die Wurzeln des Bodhi Baums und wuchs mit der Zeit aus der Erde heraus.
Info: Die Tempelanlage Wat Maha That liegt im Stadtzentrum als Teil vom Phra Nakhon Si Ayutthaya Historical Park. Sie hat täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 50 Baht pro Person. Ihr dürft das Gelände alleine erkunden.
https://www.tourismthailand.org/Accessibility/Attraction/Wat-Phra-Mahathat–7
Leider bleibt keine weitere Zeit mehr für weitere Tempelbesuche und wir fahren mit unserem Tuk Tuk wieder zurück zu unserem Guesthouse, wo wir mit den anderen Paar aus unserer Reisegruppe noch ein leckeres Abendessen bestellen und die schöne Atmosphäre genießen.
Tag 9 – Zugfahren in Thailand
Heute heißt es leider schon wieder Abschied nehmen von unserem gemütlichen Heim und der netten Gastgeberin, die immer noch nach meinem Wohlergehen fragt. Zum Glück bin ich das Fieber schnell losgeworden und auch fit für die Weiterreise. Wir verabschieden uns auch von der Reisegruppe, die andere Bausteine verfolgen und machen uns zu zweit auf dem Weg zum Bahnhof.
Von Ayutthaya reisen wir gegen Mittag eigenständig mit dem Zug nach Bangkok. Der Ticketkauf am Schalter ist problemlos, der Bahnhof übersichtlich und der Zug sogar pünktlich. Die thailändischen Züge sind recht einfach ausgestattet, aber immerhin sorgen Ventilatoren unter der Decke für etwas Luftbewegung.
Tipp: In Thailand ist Zugfahren sehr günstig und unproblematisch. Für umgerechnet etwa 2,50€ sind wir schon von Ayutthaya nach Bangkok gekommen. Sicherlich eine interessante Option für weitere Reisen durchs Land auf eigene Faust. Auf dieser Website kann man Verbindungen raussuchen und auch online vorbuchen:
https://12go.asia/de
Nach gut 1,5 Stunden Fahrt erreichen wir den Hauptbahnhof Hua Lamphong in Bangkok. Da es nur ein Zwischenstop bis zur Weiterfahrt am Abend mit dem Nachtzug ist, geben wir unsere Koffer solange in der Gepäckaufbewahrung im Bahnhof auf. Anders als in Deutschland gibt es hier keine Schließfächer, sondern einfach einen Schalter, wo Mitarbeiter die Koffer entgegennehmen und in einem Raum stapeln. Es sieht etwas chaotisch aus, aber wir haben die richtigen Koffer später wiederbekommen.
Mit der modernen Metro von Bangkok, kurz MRT, fahren wir zwei Stationen zum Lumphini-Park (Station: Si Lom), um ein bisschen Frischluft zu tanken. Im Park ist ein großer See und viele Tauben tummeln sich hier. Es gibt breite Spazierwege und Sitzbänke zum Erholen. Das ist auch nötig, denn das Wetter in der Metropole gleicht heute eher einer feuchten Waschküche.
Info: Die Metro MRT ist erst seit 2004 in Betrieb und wird immer weiter ausgebaut. Eine Übersicht der aktuellen MRT Linien und Fahrpläne findet ihr hier:
https://www.transitbangkok.com/mrt.html
Wir suchen weitere Abkühlung in einem klimatisierten Einkaufscenter in der Nähe, dem Silom Complex. Hier gibt es ganz normale Shops, Cafés und an diesem Tag auch noch ein internationales Food Festival. Nach einem Snack und Verpflegungseinkäufen für die Zugfahrt in einer thailändischen Bäckerei fahren wir wieder zurück zum Bahnhof und warten geduldig in der großen (und kühlen!) Wartehalle auf unseren Zug.
Eine Nacht im Zug
Eine aufregende Fahrt mit dem Nachtzug in den Süden Thailands nach Surat Thani steht uns bevor. Unsere Zugfahrt startet um 19.30 Uhr und dauert bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr, also 11 1/2 Stunden.
Am Anfang sitzen wir uns noch auf breiten Sitzplätzen gegenüber. Zur späteren Stunde kommt der Schaffner herum und wandelt die Plätze in Handumdrehen zu zwei Betten um – eins untem am Fenster, eins oben unter der Decke. Bettdecke und Kopfkissen werden verteilt, Vorhänge schaffen ein wenig Privatsphäre. Und schon kann man sich mit dem Schuckeln des Zuges in den Schlaf wiegen lassen…
Bei mir klappt es ganz gut…ich bin klein und im unteren Bett habe ich ausreichend Platz und immer noch Fensterblick (wenn auch nur in die Dunkelheit). Mein armer Freund muss jedoch oben wie in einer Kapsel schlafen. Es ist sehr beengt und wohl nichts für Leute über 1,70m. 😉 Oben zieht die kalte Luft der Klimaanlage und das helle Licht von der Decke herein, so tut er in der Nacht kaum ein Auge zu.
Tipps für eine Nachtzug-Fahrt:
- Kauft euch schon vorher Proviant und Getränke für die Fahrt ein. Es wird zwar zu Beginn der Reise auch warmes Essen angeboten, aber die Auswahl war bei uns nicht besonders groß und gut.
- Um größere Koffer sicher auf den Körben neben den Betten zu verstauen, ist ein Gurt oder eine Kordel hilfreich, um den Koffer anzubinden. Das Gepäck sollte mit einem Kofferschloss abgeschlossen sein.
- Rucksäcke, Hand- und Kamerataschen könnt ihr mit ins Bett am Kopf- oder Fußende hinlegen, im unteren Bett gibt es eine zusätzliche kleine Ablagefläche.
- Die wichtigsten Wertsachen wie Reisepass, Geld, Kreditkarte und SD-Karten tragt ihr am besten in einer Gürteltasche nah am Körper. Wir hatten im Zug kein Problem mit Diebstahl, aber man weiß ja nie…
- Packt Ohrenstöpsel und Schlafmaske mit ein (evt. vom Flugzeug)! Insbesondere in der oberen Kabine scheint immer das Deckenlicht über den Vorhang hindurch.
- In der oberen Kabine zieht auch die Klimaanlage durch, daher zusätzlich das warme Sweatshirt bereithalten, falls ihr Frostbeulen seid.
- Die Zugtoiletten bestehen aus einem Loch auf die Gleise. Passt also bitte auf euer Handy und sonstigen Gegenstände auf, bevor ihr euch aufs Klo setzt.
- Rauchen ist natürlich nur auf den Toiletten erlaubt 🙂
Am nächsten Morgen wandelt der Schaffner vor der Ankunft die Betten wieder in Sitze um. Eine Dame nimmt Bestellungen für frischen Kaffee oder Tee auf. Und so kommen wir mehr oder weniger erholt im Süden Thailands an.
Der Dschungel erwartet uns… also bleibt dran!
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Wow, da habt ihr ja wirklich viel von Ayutthaya gesehen. Ich kenne es nur von einer Tagestour von Bangkok aus, da sieht man die Highlights, aber nicht so viel wie ihr! Und ein wenig fühlt man sich dort wie in einem Indiana Jones Film 😉
Hallo Stefan,
oh ja, an die Tage in Ayutthaya denke ich gerne zurück, trotz dem Krankenhausbesuch. Bei der ausgesetzten Radtour hätten wir bestimmt noch mehr entdecken können… zum Glück waren wir noch auf eigene Faust bei den Tempelruinen von Wat Maha Tat. Bei einer Tagestour habt ihr die bestimmt auch gesehen, oder!? Ja wirklich, Indiana Jones Feeling passt gut. 😀
Liebe Grüße!