Facts

  • 1.Teilstrecke: Hermanus – De Hoop Nature Reserve (140km, 2h)
  • 2. Teilstrecke: De Hoop Nature Reserve – Mossel Bay (222km, 2h35min)
  • 1 Übernachtung im Zug-Hostel in Mossel Bay

Hotspots (Tag 6 & 7)

  • De Hoop Nature Reserve
    • Fynbos-Landschaft
    • Sanddünen & Küste
    • Bonteboks
  • Mossel Bay
    • Übernachtung im Zug am Santos Beach
    • St.Blaize Leuchtturm
    • St.Blaize Höhle & Trail (Anfang)

Tag 6 – Zu den einsamen Sanddünen im De Hoop Naturreservat

Am Morgen bereiten wir uns selbst mit Toast, Käse & Kaffee ein gemütliches Frühstück in unserem Gästezimmer zu, bevor wir das hübsche Hermanus wieder verlassen. (siehe Südafrika #3 – Von Wein bis Wale in Hermanus). Auf unserem Weg zu unserem nächsten Ziel Mossel Bay legen wir noch einen ausgiebigen Zwischenstop im De Hoop Naturreservat ein.

On the dirt road

Wir fahren die R316 gen Osten entlang und biegen kurz hinter Bredasdorp auf eine unbefestigte Schotterstraße ab. Der Weg ist ganz schön uneben, staubig und abenteuerlich. Vorbeidüsende Autos lassen uns regelrecht in einer Staubwolke verschwinden. Gut 40 km ruckeln wir über diese Straße in der Hoffnung, dass die Reifen das aushalten. Schließlich erreichen wir unversehrt den Eingang des Naturschutzgebietes.

De Hoop Nature Reserve

Am Kassenhäuschen zahlen wir den Eintritt (Conservation Fee) und dürfen als Tagesbesucher in das Naturreservat fahren. Weiter geht es mitten durch eine wunderschöne  Fynbos-Landschaft. Die dichte Vegetation von niedrigwachsenden Büschen ist typisch für die Kapregion. Etwa 1500, teils endemische Pflanzenarten gedeihen in dem 34 000 ha großen Naturschutzgebiet. Es gehört zum Schutzgebiet „Cape Floral“, eine der vielfältigsten Flora-Regionen der Welt.

Zum De Hoop zählt auch das De Hoop Marine Reserve, dass die marine Tierwelt wie Wale, Delphine und zahlreiche Fische in das Schutzgebiet bis zu 5km ins Meer hinaus mit einbezieht. Auf dem Land sollen über 80 Säugetierarten beheimatet sein, darunter Bonteboks, Elen-Antilopen, Bergzebras und unzählige Vogelarten, die am De Hoop Vlei (Feuchtgebiet) brüten. Angestrengt halten wir unterwegs nach Tieren Ausschau, doch bis auf ein Vogel Strauß Pärchen sehen wir nichts.

De Hoop Nature Reserve
Tageseintritt:  50 Rand (ca. 3,10€)
Öffnungszeiten: täglich 7-18 Uhr (freitags bis 19 Uhr)
In dem Naturreservat können Aktivitäten wie Wandern (auch die 5 Tages-Wanderung Whale Trail), Radfahren, Tier- und Walbeobachtungen unternommen werden.
Linkhttps://www.capenature.co.za/reserves/de-hoop-nature-reserve

Sanddünen im De Hoop

Eine halbe Stunde benötigen wir im Schritttempo für den Weg hinunter zur Küste, wo wir das Auto parken können. Ein Pfad führt zu der großen Attraktion dieses Reservats – die großen Sanddünen am Meer. Feinster weißer Sand erscheint im ersten Moment fast wie Schnee. Im Kontrast dazu schimmert das Meer und der Himmel in den unterschiedlichsten Türkis- und Blautönen. Die weite Dünenlandschaft erstreckt sich über die ganze Küstenlinie. Einfach malerisch schön!

Hier ist es so abgelegen, dass kaum Menschen unterwegs sind. Völlig ungestört können wir die Weite und Einsamkeit der Landschaft genießen, den feinen Sand unter unseren Füßen fühlen und durch die Hände rieseln lassen. Weite Wanderungen unternehmen wir jedoch nicht, denn es ist ganz schön anstrengend durch die hohen Dünen und den feinen Sand zu laufen.

Ein weiterer Pfad führt über Holzstege zu den Buchten und Felsenpools hinunter, wo die Wellen natürliche Felsbecken füllen. Diese sind im Gegensatz zum Meer mit seinen starken Strömungen theoretisch auch zum Baden geeignet.

Bonteboks

Nach einer Weile fahren wir mit dem Auto zurück zu der Abzweigung, die zum Restaurant führt. Schon die ganze Zeit haben wir nach den besonderen Tieren im De Hoop Ausschau gehalten und endlich entdecken wir sie nachmittags hier am Straßenrand – die Buntböcke!

Diese seltene afrikanische Antilopenart – in der Landessprache als Bontebok bekannt – kommt nur hier am Kap vor. Sie gehören zur Gattung der Kuhantilopen und leben bevorzugt in den weiten Landschaften des Fynbos. Ihr Name leitet sich aus den verschiedenen Fellfärbungen – von schwarz über dunkelbraun bis weiß – ab. Im Hintergrund der Landschaft seht ihr übrigens keinen Schnee, sondern die Spitzen der Sanddünen. 😉

De Hoop Collection

Auf der Terrasse des Restaurants „The Fig Tree“ genießen wir einen Kaffee mit Spatzen-Besuch und die wunderschöne Lage am Fluss De Hoop Vlei. Rundherum liegen auch eine Vielzahl von netten Cottages der De Hoop Collection, die zum Übernachten einladen. Fast sind wir schon ein wenig traurig, dass wir nicht hier unseren Übernachtungsstop eingelegt haben. Es ist wirklich ein schönes und abgeschiedenes Plätzchen!

Restaurant & Unterkünfte (*unbezahlte Werbung*):
Restaurant The Fig Tree (8-21 Uhr) – auch für Tagesgäste
De Hoop Village Cottages oder Campsite Rondawels
http://www.dehoopcollection.com/

Weiterfahrt nach Mossel Bay

Zurück durch das Naturreservat und über weitere 35 km staubige „dirt roads“ erreichen wir bei Swellendam wieder die gut ausgebaute N2, die Herzader an der Garden Route. Nach 2 weiteren Autostunden gelangen wir schließlich zum heutigen Tagesziel. Mossel Bay gilt übrigens als offizieller Startpunkt der Garden Route.

Santos Express – Schlafen im Zug

Heute übernachten wir mal ganz außergewöhnlich in einem Zug am Strand! Bei der Backpacker-Unterkunft Santos Express Train Lodge handelt es sich um einen umgebauten stillgelegten Zug, der oberhalb vom Santos Beach liegt. Von der Restaurant-Terrasse und den Kabinen können wir direkt auf das Meer blicken, voll cool!

Unser Abteil in Wagen 4 ist klein, aber fein. Zum Glück muss man hier nicht mehr auf den harten Pritschen schlafen, sondern ein bequemes Doppelbett füllt fast die komplette Kabine aus. Es ist wirklich kaum Platz zum Stehen, aber Gepäck kann im Stauraum oberhalb der Tür oder auf dem Klappbett abgestellt werden. Die Enge hat auch was richtig Gemütliches!

Am Wagenanfang finden sich Toilette und Dusche (großräumig in einem Abteil untergebracht) zur Gemeinschaftsnutzung. Alles sauber und funktionstüchtig. Das Auto können wir direkt vor dem Zug parken. Eine Umzäunung und Wachpersonal sorgen für die Sicherheit der Zuggäste.

Tipp: (*unbezahlte Werbung*):
Die Santos Express Train Lodge ist für Fans von Zügen und außergewöhnlichen Unterkünften für 1-2 Nächte auf jeden Fall zu empfehlen!
https://www.booking.com/hotel/za/santos-express-mossel-bay.de.html *

Im Santos Express gibt es auch ein angeschlossenes Restaurant mit Bar. Hier gehen wir praktischerweise gleich zu Abend essen. Wir probieren beide ein Fischgericht, was leider nicht ganz so lecker war. Das erste und einzige Mal in Südafrika. Die Fast Food Gerichte wie Pizza und Burger sehen wesentlich besser aus. Dafür kann ich das süffige Brutal Fruit Erdbeerbier umso mehr empfehlen.

Das Genialste an dem Zug ist, dass man bei geöffneten Fensterlamellen den Ozean aus seiner Kabine hören und zum sanften Meeresrausschen einschlummern kann. Fantastisch! 🙂

Tag 7 vormittags – Küstenlandschaft von Mossel Bay

Mit dem Meeresrauschen und Sonnenschein wachen wir morgens auf, ein herrlicher Start in den Tag! Es gibt ein sehr einfaches Frühstücksbuffet mit Toast, Butter, Marmelade und Kelloggs. Nichts Besonders, aber der schöne Ausblick von der Terrasse entschädigt. Das war auf jeden Fall eine besondere Unterkunft!

Leuchtturm

Heute Vormittag möchten wir noch ein wenig von Mossel Bay sehen bevor wir weiter ins Hinterland der Kleinen Karoo fahren. Erste Station ist der weiße St.Blaize Leuchtturm, der hoch auf den Klippen thront. Die Straßenführung in der Stadt ist allerdings ziemlich verwirrend mit vielen Sackgassem. Am Ende erwartet eine steile Straße ohne Wegweiser, es ist jedoch tatsächlich der richtige Weg.

Von der Leuchtturm-Terrasse haben wir einen schönen Ausblick auf die Küste. Das Highlight sind aber die vielen Dassies (Klippschliefer), die hier herumspringen. Sogar kleine Dassie Jungtiere sind dabei, die uns superneugierig anstarren. So knuffig!!

St.Blaize Cave & Trail

Anschließend fahren wir mit dem Auto hinunter zum Parkplatz am großen Gezeitenbecken. Das sind natürliche Felsenpools, die durch die Tiden immer wieder gefüllt werden. Ein paar Leute schwimmen hier, denn das Wasser ist darin wärmer und ruhiger.

Direkt unterhalb des Leuchtturms liegt die St.Blaize Cave. Eine große, halboffene Höhle, in der steinzeitliche Funde von Menschen entdeckt worden sind. Bei den archäologischen Ausgrabungen wurden sogar Abfälle der prähistorischen Völkergruppen von über 200 000 Jahre gefunden. Vielleicht ein Beweis für die Wiege der Menschheit in Afrika? Auf jeden Fall sieht die Höhle sehr imposant aus.

Tipp: Wer sich noch mehr für die Archäologie und Funde rund um die menschliche Abstammung an Südafrikas Küste interessiert, kann in Mossel Bay auch Experten-Touren zur Pinnacle Point Cave buchen.
https://www.humanorigin.co.za/

Hier beginnt auch der fast 14 km lange St. Blaize Trail entlang der Küste bis nach Dana Bay. Für den ganzen Küstenpfad bräuchte man 6 Stunden, wir folgen dem engen Weg jedoch nur ein ganz kleines Stückchen. Von hier hat man wirklich grandiose Ausblicke! Die Küste mit den rötlichen Felsen und das intensive Blau des Meeres sind umwerfend schön!

Info: https://www.visitmosselbay.co.za/listing/cape-st-blaize-hiking-trail/

Am gleichen Tag geht unsere Rundreise noch weiter. Als nächste Station ist ein Abstecher ins Hinterland nach Oudtshoorn und die Kleine Karoo geplant. Bleibt dabei!


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